Wenn Sie Vitamine oder Multivitamin-Präparate kaufen möchten, sind Sie immer wieder der Frage ausgesetzt, ob solche Nahrungsergänzungsmittel überhaupt sinnvoll, gesund und nützlich sind. Jeder hat seine Meinung zu diesem Thema: TV & Presse, Ihr Hausarzt, Ihr Nachbar, Ihre Freunde und Sie selbst vermutlich auch.
Ganz sicher sind Sie sich vielleicht noch nicht, ob sich die Ausgabe lohnt. Daher hier eine Orientierung, einige Gedanken zum Thema „Sinn oder Unsinn von Vitamin- oder Multivitamin-Nahrungsergänzungsmitteln“.
Warum überhaupt Vitamine einnehmen?
Viele Menschen halten die Vitamin-Branche für reine Geschäftemacherei und lehnen die Einnahme solcher Präparate als unnatürlich und überflüssig ab.
Die von der Burda-Stiftung und anderen ins Leben gerufenen „5-am-Tag“-Kampagne – Sie sollen 5 Portionen Obst und Gemüse täglich zu sich nehmen – scheint die Einnahme von Vitaminpräparaten oder Multivitaminen ebenfalls als überflüssig vorauszusetzen.
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Multivitamin-Tabletten ‚LifeExtension Mix‘
Ein komplettes Multivitamin Präparat mit 93 Obst-, Frucht- und Pflanzenextrakten, sowie erhebliche Mengen von Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und speziellen Antioxidantien (Traubenkern, Granatapfel u.a.) |
„Scheint … “ – denn überlegen wir einmal genauer:
Wenn die Burda-Stiftung, die Deutsche Krebshilfe u.a. diese Kampagne mit großem Geldaufwand einleiten und konstant unterhalten, dann steht dahinter doch zunächst die einfache Erkenntnis, daß der, oder die Durchschnitts-Deutsche, deutlich zu wenig Vitamine und Vitalstoffe aufnehmen und animiert werden sollten, mehr davon zu essen.
Vorläufiges Zwischenergebnis:
Zweitens steht hinter der 5-am-Tag-Kampagne die Erkenntnis, daß eine deutlich erhöhte Zufuhr solcher Stoffe schützend gegen Erkrankungen wie Brust- oder Darmkrebs, Diabetes, sowie Herz-Kreislaufkrankheiten wirkt!
Da man sich nicht als Werbepartner für Vitaminhersteller einspannen lassen wollte, erfand man die 5-am-Tag-Kampagne.
Halten wir also fest:
Große deutsche Verbände des Gesundheitswesens sind sich einig darin, daß eine gegenüber dem Normalverhalten erheblich erhöhte Zufuhr von Vitaminen, Mineralien und Vitalstoffen für Sie wünschenswert ist – zur Vorbeugung gegen eine große Zahl von Zivilisationskrankheiten.
Das ist doch immerhin bereits ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zu früheren Jahren, als man solche Zusammenhänge als „Spekulation“ bezeichnete.
Nun sei die Frage erlaubt:
Wie realistisch ist die 5-am-Tag-Kampagne?
Wir möchten keineswegs dem Elan der Kampagne den Wind aus den Segeln nehmen.
Aber:
5 Portionen Obst und Gemüse am Tag – jeden Tag – …. Tag für Tag …?
Das geht an der Realität unserer Welt vorbei. Neuere Forschungsergebnisse kommen bereits zu dem Schluß, daß selbst 5 Portionen am Tag zuwenig sind … Aber, wenn Sie auf 3 Portionen kommen, gehören Sie schon zur Spitzenklasse und dies täglich durchzuhalten erfordert so viel Aufmerksamkeit und Vorausplanung, daß wir glauben, daß sich selbst die Initiatoren der Kampagne daran nicht halten werden.
Es wird Zeit, auf den Boden der Tatsachen zurückzufinden:
Die Kampagne ist für den Durchschnittsmenschen nicht realistisch. Übrig bleiben jedoch die zugrunde liegenden Fakten:
Mehr Vitamine, Mineralien, Balaststoffe und Vitalstoffe sind gesund. Ja, wir gehen so weit, aus den Mitteilungen unserer Leser heraus zu sagen: Vitamine und sehr gute Multivitamine können helfen chronische Beschwerden, die meist von vermehrter Bildung freier Radikale begleitet sind, entscheidend und spürbar zurückzudrängen.
Solche Beschwerden, betreffend Gelenke etwa, Heuschnupfen, Allergien, chronisch entzündliche Prozesse u.ä. sprechen auf massive Antioxidantiengaben, wie sie sehr gute Multivitamine enthalten, im Laufe von Wochen und Monaten positiv an!
Ja, es dauert sicher länger als das Antihistaminikum, Anti-Rheumatikum oder Cortisonpräparat. Aber die Effekte sind dafür anhaltend und ohne Nebenwirkungen.
Hervorragende Multivitamine können auch die Nebenwirkungen aggressiver Therapien, wie sie z.B. bei Krebs in Form von Bestrahlung und Chemotherapie im Gebrauch sind, erheblich mindern!! Wir verfügen über Beobachtungen, die sehr, sehr positive Perspektiven für diejenigen eröffnen, die sich solchen aggressiven Therapien nicht entziehen möchten. Fragen Sie uns nach weiteren Informationen, wenn Sie davon betroffen sind.
Für die große Mehrheit unserer Leser, steht dieser Aspekt Gott sei dank nicht im Vordergrund.
Warum also überhaupt Vitamine oder Multivitaminpräparate einnehmen?
Antwort: Weil Sie es nicht schaffen werden, genügend Vitamine in Ihrer Nahrung täglich zu sich zu nehmen. Dafür gibt es mehrere Gründe, die teils zusammenhängen:
- Sie haben nicht die Zeit, sich ausreichende und frische Vorräte täglich anzulegen
- Obst- und Gemüsenahrung ist für viele Personen in der 5-am-Tag-Menge äußerst blähungsförderlich
- Das in unseren Märkten erhältliche Obst und Gemüse hat so wenig Vitamin- und Mineraliengehalt, daß davon eben diese „rauhen Mengen“ erforderlich wären, um eine Optimalversorgung sicher zu stellen.
Weil im Obst heute so wenig drin ist, müssten Sie soviel davon essen, um sich so viel zuzuführen, wie es für eine positive Gesundheitswirkung nötig wäre. Dadurch wird alles unpraktikabel.
Sehr gute Vitamine und Multivitaminkombinationen jedoch können Ihnen die erforderlichen Mengen „elegant“ zur Verfügung stellen. Selbst balaststoffhaltige Präparate sind erhältlich – falls Sie Beschwerden mit schwergängigem Stuhl haben sollten.
Sich zwei Portionen Obst und Gemüse zuzuführen ist dann eher durchzuhalten und kann, mit Multivitaminen kombiniert, tatsächlich die Optimalversorgung realistisch sichern.
Dieses Modell ist es im wesentlichen, für das wir plädieren.
Die Argumentation der Vitamin-Präparategegner hier kurz zusammengefaßt und entkäftet:
- Die ausgewogene Ernährung enthält bereits genug Vitamine, Antioxidantien und Mineralien.
- Wenn die fehlenden Vitamine, Antioxidantien und Mineralien nicht auf natürlichem Nahrungsweg zu sich genommen werden, helfen auch keine Vitaminpräparate. Mehr darüber hier …
Wenn Punkt 1 zutrifft, wieso initiieren dann Deutsche Krebshilfe und „andere seriöse“ (Verzeihung für die Anführungsstriche) Organisationen die 5-am-Tag Kampagne? Das spricht wohl für sich selbst.
Punkt 2 ist subtiler.
Zum einen wird argumentiert, daß durch den Verarbeitungsprozeß bei der Herstellung eines Obst- und Pflanzenextrakts ein Großteil der Wirkung verloren gehe. Das ist zunächst einfach nur eine recht plumpe Behauptung.
Nehmen wir das Beispiel Traubenkernextrakt. Längst ist bekannt, daß es die oligomeren Pro-Anthocyanidine sind, die den Haupteffekt dieses hervorragenden Antioxidans ausmachen. Kein seriöser Hersteller wird daher einen Traubenkernextrakt auf den Markt bringen, der nicht die eine oder andere Form eines standardisierten Extrakts enthält, womit die Wirkung sicher gestellt wird.
Analoges gilt z.B. für den jetzt neuerdings sehr propagierten Grüntee-Extrakt. Auch hier ist eine Vielzahl standardisierter Formen auf dem Markt.
Nochmals: Natürlich können Sie den Effekt dieser Produkte auch mit disziplinierter Befolgung der 5-am-Tag Empfehlung erreichen. Und/oder durch das Trinken entsprechender Mengen grünen Tees, oder, und, oder …! Das wird nicht bestritten. Es ist nur abwegig, zu unterstellen, daß die Produzenten entsprechender Extrakte oder Vitamin-Pflanzenextrakt-Kombinationen noch nie etwas von schonenden Extrahierungsverfahren gehört hätten.
All dies abzukanzeln und schlecht zu reden zum Zwecke der Volkserziehung (Zitat: „…besteht bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln die Gefahr, dass schlechte Ernährungsgewohnheiten beibehalten werden, da man ja zur Erzielung einer besseren Gesundheit ‚die Ergänzung‘ eingenommen hat und sich nicht motiviert fühlt, die Ernährung grundsätzlich umzustellen.“) – das halten wir für eine problematische Dogmatisierung der Diskussion.
Soll hier etwa eine neue Religion gegründet werden, die 5-am-Tag-Religion? e.V.-Status hat die Sache ja schon!
However: Wenn Sie die Kritik der 5-am-Tag-Apostel genau lesen, fällt Ihnen sicher auf, daß dort bereits indirekt die Wirksamkeit von Vitaminpräparaten zugegeben wird. Zitat: „.. nicht überraschend, dass bei Mangelernährung die Einnahme von solchen Nahrungsergänzungsmitteln zumindest die Unterversorgung an Vitaminen ausgleicht und damit die positiven Wirkungen erzielt werden.“
Haja, darum geht’s doch, oder?
Letztlich gibt also die Deutsche Krebshilfe nebst angeschlossener Glaubensgemeinschaft zu, daß Multivitamine sehr wohl recht wirksam sein können – bei Unterversorgung. Und daß Unterversorgung bei einem Großteil der Bevölkerung vorliegt, wird andernorts indirekt eingestanden und ist ja schließlich der Hintergrund der gesamten Initiative. Nun, warum ringt man sich dann nicht dazu durch, eine klare Empfehlung für (gute) Multivitamin-Kombipräparate auszusprechen? Wir wissen es nicht, vermuten aber, daß es mit höherer Politik zu tun hat.
Zurück zur Sache:
Multivitamin-Formeln bevorzugt
Relativ wenig umstritten ist die Ansicht, dass die isolierte Einnahme nur eines Vitamins selten sinnvoll ist. Folglich werden Multivitamin Präparate verschiedenster Art empfohlen. Umstritten ist die Dosierung von Vitaminen, auch in Multivitamin-Form, aber auch hier gibt es zumindest Einigkeit darüber, dass es nur die fettlöslichen Vitamine A, E, D und K sind, deren Überdosierung u.U. zu Gesundheitsbeeinträchtigungen führen kann. Multivitamin-Formeln beachten in der Regel diese Grenzwerte.
Ein viel größeres Problem als die sehr seltene Schädigung durch Überdosierung ist die chronische Unterversorgung mit Vitaminen, auch wenn viele Menschen mittlerweile Multivitamin Präparate einnehmen.
Die Ursache liegt darin, dass alle hierzulande in Ladenlokalen inklusive Apotheken erhältlichen Multivitamin-Produkte, mit Ausnahme einer Produktreihe, unterdosiert sind. Dass dies ein Politikum ist, hat sich seit einer Anzeigenkampagne von Matthias Rath herumgesprochen. Vor dem Hintergrund geschickter Medienmanipulationen seitens interessierter Kreise ist es relativ schwierig, zwischen „Latrinenparolen“ und Übertreibungen in Bezug auf Multivitamin-Mittel noch ein Korn Wahrheit zu finden und glaubwürdig zu vermitteln.
Sie werden nicht umhin kommen, sich Ihr Urteil selbst zu bilden.
Unsere Meinung dazu ist: Wir sind hier Zeuge eines Paradigmenwandels in der Medizin, d.h. eines grundlegenden Meinungsumschwungs innerhalb der Fachkreise. Es gehört nicht viel prophetische Gabe dazu, jetzt bereits zu erkennen, wohin „der Hase“ läuft. Wir betrachten einfach, woher „der Hase“ kam …
Fakt ist, daß noch in den 70er und 80er Jahren das Thema Ernährung im Studium der Humanmedizin überhaupt nicht vorkam.
Fakt ist, daß noch vor wenigen Jahren Vitamin- und Nährstoffmangel als Ursache von Zivilisationserkankungen angesichts einer zunehmend übergewichtigen Bevölkerung als absurd bezeichnet wurde. Man hielt solches für ein Phänomen in Entwicklungsländern.
Fakt ist, daß Main-Stream-Organisationen unter dem Druck von Forschungsergebnissen Mitte der 90er Jahre plötzlich einknickten und sich dann „in bewährter Manier“ an die Spitze der Bewegung zu setzen versuchten – die 5-am-Tag-Kampagne, die von Medien und Universitäten unterstützt wird, zeigt die Strategie.
Fakt ist, daß ein wirklicher Erfolg dieser, oder gleichgerichteter Kampagnen, die Geschäftsgrundlage der Main-Stream-Organisationen des Medizin-Sektors untergraben würde: Man lebt von der Behandlung chronischer, zivilisationsbedingter Erkrankungen.
Die Gegenwart ist: Der Main-Stream sucht derzeit nach einer Positionierung im neuen Markt, der sich nur noch mühselig eindämmen läßt und alte lukrative Märkte gefährden könnte. Konkret: Man spielt derzeit auf Zeitgewinn.
Die Zukunft ist: Wirklich wirksame Multivitamin-Pflanzenextrakt-Präparate werden „pharmakolisiert“ – so nenne ich das – also in den Status von Pharmazeutika erhoben.
Auf diese Weise kickt man in „bewährter Manier“ („bewährt“ insofern, als man auf diese Weise schon in den 90er Jahren viele kleine Naturheilmittel-Hersteller in den Ruin getrieben hat) die Produzenten solcher Produkte aus dem Markt. Denn diese Produzenten können sich nicht die teuren Arzneimittelzulassungsverfahren der Pharmaindustrie leisten. Wer sich diesen Verfahren jedoch nicht unterzieht, erhält keine Lizenz mehr – ganz einfach.
Bisher gibt es zur Realisierung dieses Vorhabens nur ein Hindernis: die EU, die sich bisher einer Zustimmung zu den Regulierungsvorschlägen (Codex alimentarius) der Pharmaindustrie verschlossen hat. Man hat jedoch mit der Welthandelsorganisation ein weiteres „Eisen im Feuer“, die Pharmakolisierung höherdosierter Multivitamin-Pflanzenextrakt-Präparate doch noch zu erreichen.
Viel hängt derzeit davon ab, ob sich die US-Verbraucherorganisationen schon genügend wirksam einlullen ließen, oder noch nicht. Falls nicht, braucht man noch etwas Geduld bis sich wirksamere Hebel finden. Einstweilen ist daher die 5-am-Tag-Strategie die ideale Herangehensweise, um einerseits Problembewußtsein zu demonstrieren, andererseits jedoch eine realistische Lösung fortgesetzt zu verunglimpfen. Wenn alle Medien fleissig dabei helfen – die Chancen stehen gut (fällt Ihnen auch auf, wieviel Arzneimittelwerbung seit Neuestem zu sehen ist?) – wird’s schon gelingen.
Nun ist es unsere Aufgabe nicht, über die ach so schlechte Welt zu klagen. Nur so ganz naiv zu sein, lohnt sich auch nicht: Es ist schließlich Ihr Leben! Ihr Leben, das Sie in die Hand nehmen sollten, indemSie sich Ihr eigenes Urteil bilden.
Wie gesagt, wir plädieren für eine realistische Lösung, die ein sehr gutes Multivitamin mit realistisch guter Ernährung kombiniert.
Hey, guter Artikel! Ich bin gerade zufällig auf deinen Blog gestoßen. Mach weiter so!
Ich bin pro Multivitaminpräparate, nur sind einige zu hoch dosiert und andere zu niedrig. B12 z.B. zu hoch dosiert kann Kopfschmerzen bereiten. Wenn ich lese beim Tagesbedarf 200 oder 300% so finde ich das eine gefährliche Dosis, denn viele differenzieren und machen sich keine Gedanken – es soll ja meistens nur eine ERGÄNZUNG sein.
Viele Grüße k. L.